Die Ausbildung umfasst Unterricht in folgenden Fächern:
Allgemeine Gestaltung
Spezielle Gestaltung
Farbenlehre
Stilkunde
Fachskizze
Fachpraxis
Naturkunde
Berufsbezogene Kalkulation
Berufsbezogenes Marketing
●Allgemeine Gestaltung
Dieses Fach stellt die Verbindung zwischen dem Beruf der Floristen und anderen gestalterischen Berufsgruppen her. Es soll durch den Unterricht ermöglicht werden, Gestaltung ganz allgemein als ein Ergebnis sowohl logischer Überlegungen, als auch emotionaler Gefühle zu begreifen. Ziel ist es neben den theoretischen Erkenntnissen, den Gestalter selbst als wichtigsten Aspekt zum Gestalten zu erkennen und mit einzubringen.
●Spezielle Gestaltung
Dieser Unterrichtsgegenstand erläutert die konkreten Werkstücke, die zum Grundrepertoire eines Floristenmeisters gehören. Darüber hinaus werden die einzelnen Epochen vorgestellt, die für den Umgang mit der Blume von besonderer Bedeutung waren, und welche verwendbaren Erkenntnisse sich daraus für uns bis heute ergeben. Die Seminarteilnehmer sollen sich selbst und ihren Beruf als einen Beitrag zur Kultur begreifen. Die theoretische Bearbeitung der handwerklichen Techniken unseres Berufes und deren Entstehung, sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil dieser Unterrichtseinheiten.
●Farbenlehre
Farbe wird in diesem Unterricht dem Teilnehmer sowohl unter einem wissenschaftlichen Aspekt, als auch als emotionale Empfindung begreifbar gemacht. Wie wichtig der Einfluss von Farbe auf unsere gestalterische Tätigkeit mit Blumen ist, und wie wir den Betrachter mittels des gezielten Einsatzes von Farbe unmittelbar erreichen können, soll der Hauptaspekt des gesamten Unterrichtes sein. Die Grundlage dieses Unterrichtes bilden sowohl die Farbenlehren von Itten, von Newton als auch von Goethe.
●Stilkunde
Die Entwicklung der Menschen als Gestalter in jeglichem Bereich, ist die Grundlage dieses Faches. Von der Frühgeschichte der Menschen, bis zur klassischen Moderne, soll ein Bogen gespannt werden. Damit soll begreiflich werden, dass jedes gestalterische Werk ein Ergebnis von politischen, gesellschaftlichen, kulturellen, philosophischen oder religiösen Entwicklungen war und bis heute ist. Die Entwicklung von jedem Menschen im Einzelnem, nimmt natürlich ebenfalls Einfluss auf die allgemeinen Entwicklungen. Die Konfrontation mit den unterschiedlichsten Epochen soll zu mehr Sicherheit in Fragen des Stiles führen, und so dem zukünftigen Meister noch besser helfen, sichere gestalterische Entscheidungen zu treffen.
●Fachskizze
Mit einfachen zeichnerischen Mitteln soll sich ein Meister ausdrücken können, um seine Absichten, Planungen und Vorstellungen einem Anderen gegenüber noch besser verständlich zu machen. Er soll durch diese Fähigkeiten sowohl die Ausbildung von Auszubildenden unterstützen, als auch seine Vorstellungen für das Geschäftslokal oder spezielle Arbeiten, im Geschäftsalltag gegenüber Mitarbeitern verständlicher machen. Ein besonderes Merkmal wird bei der Fachskizze auf die Entwurfskizze für Kundenanfragen gerichtet.
●Fachpraxis
Die Fachpraxis ist das Sammelbecken aller theoretischen Fächer. Hier soll das zur praktischen Anwendung gebracht werden, was in der Theorie als Erkenntnis vermittelt wurde. Die elementaren, handwerklichen Techniken, werden praktisch umgesetzt und unterrichtet. Auf die wichtigen antiken und europäischen Kulturen, in gestalterischen Themen und auf den Blumenschmuck der verschiedenen Epochen, wird in den Praxiseinheitensehr genau eingegangen. Jedes für den Berufsalltag wichtige Werkstück wird bearbeitet und seine Hintergründe dargelegt. Dabei soll der wirtschaftliche Aspekt ständig die Arbeiten der zukünftigen Meister begleiten. Zeit- und Materialangaben dienen der Kalkulation der im Unterricht gefertigten Werkstücke. Unter all diesen Aspekten soll dem Gestalter der grösstmögliche Freiraum für seine eigene Entwicklung möglich sein.
●Naturkunde
Das Fach Naturkunde spaltet sich in vier unterschiedliche Bereiche auf:
Botanische Spaziergänge im Österreichischen Zwettl und Umgebung
All diese Bereiche sind speziell auf den Beruf des Floristen abgestimmt und behandeln den tatsächlich benötigten Wissensstandart über das pflanzliche Lebewesen in unserem Beruf. Auf wissenschaftliche Bereiche, die eindeutig dem speziellen Wissen des Gärtners zuzuordnen sind, wird zugunsten von floristisch relevanten, botanischem Fachwissen verzichtet. Botanische Namensregister erfolgen also unter einem jahreszeitlichen oder farblichen Aspekt. Pflanzenpflege und Schädlingsbekämpfung werden nach ökologischen Gesichtspunkten vermittelt, die dem Floristen auch realisierbar sind. Die Pflanze sowohl als Kultur-, als auch als Wildpflanze, wird ein wichtiger Aspekt des Unterrichtes sein. Das Lebewesen Pflanze soll dem zukünftigen Meister verständlich und wichtig sein.
●Berufsbezogene Kalkulation
In der Fachkalkulation soll auf verschiedene Geschäftstypen hingewiesen werden und mit welchen unterschiedlichen Kalkulationsfaktoren jeweils gerechnet werden muss. Die unterschiedlichen Geschäftstypen sind
das Fachgeschäft in einem Dorf
das Fachgeschäft in einer Kleinstadt
das Fachgeschäft in einer Großstadt
die Werkstatt ohne Geschäftslokal
Es soll die zu grosse Pauschalierung der Kalkulation vermieden werden. Durch die Darlegung der Faktoren, die zur Ermittlung von Material- und Arbeitszeitberechnungen heranzuziehen sind, soll dies verständlich werden. Der Unterricht wird als Projektarbeit verstanden, und die Grundlagen zu den Berechnungen stammen von den Schülern selbst. Während der ganzen Ausbildung erhält jeder einzelne Schüler die Aufgabe, ein konkretes, eigen gewähltes Projekt, durch Kalkulation zu ermitteln.
●Berufsbezogenes Marketing
Dieses Fach begleitet in direktem Masse das Fach Kalkulation. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Notwendigkeiten für Marketing, bei verschiedenen Geschäftstypen, sollen verständlich gemacht werden. Die verschiedenen Geschäftstypen entsprechen denen der Fachkalkulation. Der Unterricht umfasst eine Projektarbeit, in der die Massnahmen zu einer Jahresplanung für ein Fachgeschäft erstellt werden.
Diese Massnahmen umfassen:
die Planung eines Geschäftslokales mit Arbeits-, Funktions- und Sozialräumen bei einer festgelegten Grösse
die Planung von Werbemassnahmen auf den jeweiligen Geschäftstypus abgestimmt
die Planung von Urlaub für Mitarbeiter und den Firmeninhaber